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16. April 2021
SCHREIBEN AN Staatsministerin GrüttersSehr geehrte Frau Staatsministerin Prof. Grütters,
mitten in die Verhandlung des Bundesinfektionsschutzgesetzes treffen neue Ergebnisse zur Gefährdung der Bevölkerung im Außenbereich ein, wie zuletzt durch die Gesellschaft für Aerosol-Forschung. Sie untermauern wissenschaftlich die Ergebnisse, die schon 2020 im Zuge der Durchführung der Salzburger Festspielemit fast voll ausgelastetem Zuschauerraum empirisch festgestellt wurden: Die Infektionsgefahr im Außenbereich ist vernachlässigbar im Vergleich zum Innenbereich. Zusätzlich haben kontrollierte Veranstaltungen im Außenbereich den Vorteil, ein Ventil für die soziale Vereinsamung während der Pandemie zu bieten und so wahrscheinlich auch dem Drang zu „illegalen“ Treffen in Innenräumen entgegenzuwirken. Dies gilt umso mehr, wenn solche Veranstaltungen mit klugen Test-und Zugangskonzepten zusätzlich abgesichert werden. Daher setzt sich die Deutsche Musical Akademieausdrücklich dafür ein, dass die Durchführung von Freiluftveranstaltungen eine Ausnahmeregelung im Bundesinfektionsschutzgesetzerhält. Insbesondere Theater, die aufgrund ihrer Hygiene-Vorkehrungen höchsten Sicherheitsstandards zu genügen imstande sind und die mithilfe ihrer Buchungssysteme die eindeutige Nachverfolgbarkeit der Kontakte ihrer Zuschauer gewährleisten können, könnten so ihren Teil auf dem Weg zu einer größeren Normalität und im Leben mit dem Virus beitragen. Wir bitte Sie ausdrücklich, dies in Ihren Verhandlungen zu berücksichtigen. Für Deutschland als Kultur- und Bildungsstandort wäre dies der richtige Neustart Kultur, nachdem die Kultur, von der Pandemie mit am stärksten betroffen, die für sie so feindlichen Maßnahmen bisher immer verstanden und mitgetragen hat. Für Rückfragen stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung. Vielen Dank für Ihren Einsatz und die besten Grüße Reinhard Simon, Intendant a. D., Erster Vorsitzender Marco Jung, LL.M. (Columbia), Rechtsanwalt, Zweiter Vorsitzender |