12. Oktober 2020, Köln
Es war eine Premiere unter besonderen Bedingungen. Am 12. Oktober 2020, der Montag nach einem ereignisreichen Wochenende mit neuen Infektionszahlen und Vorschriften für Kulturschaffende, fand die schreib:maschine zum ersten mal in einem Theater in NRW statt. Mit der Volksbühne am Rudolfplatz hatten wir ein besonders schönes Haus in Köln, dessen zugelassene Sitzplätze gut gefüllt waren mit Menschen aus der Szene und Fans, die sich sichtlich freuten, dass im Bereich Musical etwas geboten wurde. Das Programm war wie immer vielseitig: „Hildegard“, ein Singspiel über Hildegard von Bingen, und „Schatten über Armaleth“, ein Fantasy-Musical, machten den Anfang. Das Impro-Musical-Projekt „It‘s My Musical“ ließ vor der Pause eine Szene und zwei Songs nach Ideen des Publikums entstehen. Nach „Socken im Kühlschrank“ über das Thema Demenz, machte schließlich „Effi – Das Musical“ nach Theodor Fontanes Effi Briest den Abschluss. Die Namen aller Beteiligten findet ihr im Programmheft.
7. September 2020, Berlin
Endlich wieder! Alle Beteiligten und das Publikum freuten sich auf die erste schreib:maschine nach der Corona-Pause am 7. September 2020 in der Neuköllner Oper, Berlin. Und das unfreiwillige Warten hatte sich gelohnt. Fünf wie immer höchst unterschiedliche aber durchgängig qualitativ hochwertige Präsentationen warteten auf die mit Abstand voll besetzte Zuschauerschaft.
Im Bühnenbild der momentan laufenden Produktion „Iron Curtain Man“ machte das Team um Micha „Wudi“ Wudick (Lied-Texte und Musik) und Stefan Labenz (Buch) den Anfang. Das Stück „Boot Camp“ über ein geheimes „Big Brother“ mit Jugendlichen wurde in der Musik-Akademie Schloss Rheinsberg gemeinsam mit Jugendlichen des Felix-Mendelssohn-Gymnasiums entwickelt. Die zweite Produktion hat schon vier Jahre Entwicklungszeit auf dem Buckel. „Isabel“ ist ein Coming-of-Age-Stück über eine Cellistin. Geschrieben wurde es von Maria Vicente (Musik) und Ekaterina Dokshina (Buch), präsentiert und durch die Handlung geführt hat Marco Krämer-Eis, der auch für die deutschen Liedtexte verantwortlich ist. Den mittleren Beitrag bestritten Bodo Wartke und seine langjährige Bühnenpartnerin Melanie Haupt, die neue Lieder aus zwei aktuellen Programmen zeigten. Das satirische Musical „Kardinalfehler“ über Religion, Kirche und Sexualität wurde von Dieter Behrens (Texte) und Thomas Bierling (Musik) geschrieben und bildete den vierten Beitrag. Einen furiosen, sehr kraftvollen Abschluss bot schließlich die Übersetzung der sehr aktuellen Broadway-Produktion „Jagged Little Pill“, mit den Liedern des gleichnamigen Albums von Alanis Morissette, von Robin Kulisch. Alle Namen der Mitwirkenden finden sich im Programmheft.
25. November 2019, Berlin
Die Herbstausgabe der schreib:maschine fand mit hochkarätiger Besetzung auf und vor der Bühne der Neuköllner Oper, Berlin am Montag, den 25. November statt. Der Autor und Komponist Tom van Hasselt führte durch das Programm, für die Organisation war Leonie Webb verantwortlich. Insgesamt sieben Beiträge aus Deutschland und Österreich zeigten eine große Bandbreite von Schattierungen und Möglichkeiten des Genres. Für alle, die es verpasst haben, ist hier das Programmheft des Abends.
13. Mai 2019, Berlin
Eine rundum gelungene vielseitige und äußerst unterhaltsame schreib:maschine sah das Publikum der Neuköllner Oper, Berlin am 13. Mai 2019. Die schon seit Jahren treuen Besucher vom Studio Lev, einem Kollektiv von Jugendlichen aus Kassel, die regelmäßig eigene Musicals entwickeln, zeigten diesmal die Vertonung von Fitzgeralds „Der große Gatsby“ aus der Feder von Matthias Ott (Buch) und Tamara Bodden (Musik). Darauf folgte der kurzfristig eingesprungene Eckart Kügele, der gemeinsam mit Marc Thörner (Buch) und mit Tobias Bartholmeß (Musik) mit „Deine Welt“ ein äußerst vielschichtiges Werk zum Thema Flüchtlinge, ihrer Kulturen und den Beziehungen, die sich zu unserer Heimat daraus ergeben, vorlegte. Vor der Pause kam schließlich mit „Zombies Berlin“ aus der Feder von Robert Löhr (Buch), Benedikt Eichhorn (Musik), Dietmar Behrends und Tom van Hasselt (beide Liedtexte) ein brutal-komisches Endzeitstimmungsstück zur Geltung, das im Herbst Premiere im BKA-Theater haben wird.
Tom van Hasselt, der auch wieder moderierte, zeigte zu Beginn des zweiten Teils mit „Kant – Von der Liebe zur Wahrheit“ ein satirisches Kammerspiel über den Aufklärungsphilosophen und seine Konfrontation mit dem Hier und Jetzt. Ganz anders wiederum war Larissa Bullmanns „Die Liebe des Steinpilzes“, das von Bayreuther Opernsängern vorgetragen wurde und durch seine skurrile Komik bestach. Schließlich stellte Bodo Wartke mit seiner Bühnenpartnerin Melanie Haupt wie schon bereits im Dezember 2017 neue Vertextungen der „Zauberflöte“ vor.
18. März 2019, Wien
Die erste schreib:maschine Österreichs fand am 18. März in Wien statt und war ein schöner Erfolg. Die Zuschauer in der vollbesetzten Theatercouch sahen Ausschnitte aus den unterschiedlichsten Neu-Produktionen und zwei Übersetzungsarbeiten. Den Anfang machte die Adam-und-Eva-Komödie „Living in Paradise“ von Günther Fiala und Rene Tillmann. Das Musical „Vincent“ über van Goghs Leben hat schon eine europäische Erfolgsgeschichte hinter sich, die Schöpfer Anna Hurkmans und Raffaele Paglione warten aber noch auf eine Aufführung im deutschsprachigen Raum. Vor der Pause warteten Studenten der MUK Wien noch mit Daniel Große-Boymanns Übersetzung des Tony-Gewinners „A Gentlemans Guide to Love and Murder“, auf deutsch „Liebe, Mord und Adelspflichten“ auf. Griechisch-antik wurde es dann nach der Pause mit „Lysistrate“ aus der Feder von Alexander Kral, der bereits bei einer der ersten schreib:maschinen vor 10 Jahren dabei gewesen ist und berichten konnte, dass dort Kooperationen entstanden sind, von denen er heute noch zehrt. Wiederum von Studenten der MUK präsentiert und auch übersetzt folgte dann die „Relativitätstheorie“ mit deutschem Text von Celina dos Santos und Timo Tatzber. Den Abschluss machte wiederum ein schreib:maschinen-Veteran: Alexander Kuchinka trug das von ihm und Daniel Große-Boymann geschriebene historische Wien-Stück „Der Besuch des Schahs“ in wechselnden Rollen am Klavier vor.
Das begeisterte gut unterhaltene Publikum tauschte sich noch bis spät in die Nacht im nahe gelegenen Wiener Cafehaus aus und Gastgeber Rory Six bestätigte sofort, dass es auch in Zukunft Ausgaben der schreib:maschine in der von ihm geleiteten Theatercouch geben wird.
26. November 2018, Berlin
Am 26. November 2018 fand erneut die schreib:maschine in der Neuköllner Oper, Berlin statt.
Moderiert wurde der Abend von dem Komponisten Marc Schubring, der den Zuschauern auf unterhaltende Art die Kunst der Komposition näher brachte. Präsentiert wurden insgesamt vier Werke. Die deutsche Übersetzung von „Heathers – Das Musical“ von Matthias Busch, „Socken im Kühlschrank – Das Dementical“ von Joachim Kottmann, „Jacob und Wilhelm – Weltenwandler“ von Marc Schubring und Kevin Schröder und „Die Amazonenkönige“ von Christian Cieslak.
8. Mai 2017
Die schreib:maschine am 8. Mai 2017 war ein großartiger Erfolg und bot mehrere Besonderheiten. Erstmals wurden alle vorgestellten Stücke schon in einer leicht aninszenierten Bühnenfassung präsentiert. Die klassischen Lese-Pulte kamen nur bei Tobias Wolfgangs Übersetzungen von Musical-Theatre-Songs zum Einsatz.
Nicolai Schwab, der schon zum dritten Mal bei der Offenen Bühne dabei war, zeigte mit „500 Julitage“ eine Filmadaption, die kreativ das in der Neuköllner Oper vorhandene Bühnenbild (von der Lund/Zaufke-Produktion „Kopfkino“) nutzte. Einen ganz anderen Ton schlug Bijan Azadians Vertonung von ETA Hoffmanns „Sandmann“ an (Text: Tobias Wolfgang). Zum ersten Mal gab es bei einer schreib:maschine eine englischsprachige Original-Produktion zu sehen. Stephen Jacob und Til Ritter zeigten mit „Body Parts“ eine bildgewaltige Dystopie über einen Körperteilmagnaten (siehe Fotos). Als abrundender Abräumer zeigte Bodo Wartke zusammen mit seiner Bühnenpartnerin Melanie Haupt Ausschnitte aus „Antigone“ und schließlich eine Neuvertextung der „Zauberflöte“ – längst überfällig wie er der fast vollständig anwesenden nationalen Musicalszene klar wurde.