Eine rundum gelungene vielseitige und äußerst unterhaltsame schreib:maschine sah das Publikum der Neuköllner Oper am 13. Mai. Die schon seit Jahren treuen Besucher vom Studio Lev, einem Kollektiv von Jugendlichen aus Kassel, die regelmäßig eigene Musicals entwickeln, zeigten diesmal die Vertonung von Fitzgeralds „Der große Gatsby“ aus der Feder von Matthias Ott (Buch) und Tamara Bodden (Musik). Darauf folgte der kurzfristig eingesprungene Eckart Kügele, der gemeinsam mit Marc Thörner (Buch) und mit Tobias Bartholmeß (Musik) mit „Deine Welt“ ein äußerst vielschichtiges Werk zum Thema Flüchtlinge, ihrer Kulturen und den Beziehungen, die sich zu unserer Heimat daraus ergeben, vorlegte. Vor der Pause kam schließlich mit „Zombies Berlin“ aus der Feder von Robert Löhr (Buch), Benedikt Eichhorn (Musik), Dietmar Behrends und Tom van Hasselt (beide Liedtexte) ein brutal-komisches Endzeitstimmungsstück zur Geltung, das im Herbst Premiere im BKA-Theater haben wird.
Tom van Hasselt, der auch wieder moderierte, zeigte zu Beginn des zweiten Teils mit „Kant – von der Liebe zur Wahrheit“ ein satirisches Kammerspiel über den Aufklärungsphilosophen und seine Konfrontation mit dem Hier und Jetzt. Ganz anders wiederum war Larissa Bullmanns „Die Liebe des Steinpilzes“, das von Bayreuther Opernsängern vorgetragen wurde und durch seine skurrile Komik bestach. Schließlich stellte Bodo Wartke mit seiner Bühnenpartnerin Melanie Haupt wie schon bereits im Dezember 2017 neue Vertextungen der Zauberflöte vor.
Die nächste Schreib:maschine findet am 17. Juni im Schmidtchen in Hamburg statt. Das Line-Up wird in Kürze vorgestellt werden.