Ich bin Amerikanerin. Und das merkt man vor allem an den drei Grundsätzen meiner Arbeit:
Die Unterscheidung zwischen „U“ und „E“ gibt es für mich nicht. Diese Unterscheidung ist sooo Deutsch und sooo überflüssig. Wir Amerikaner kennen dieses Schubladendenken nicht. Unterhaltung ist für mich serious Business.

Gayle Tufts. Foto: Fabian März
Ich erzähle auf der Bühne – mit Musik, Worten und Bewegung – meine Geschichte. Persönliche Erfahrungen sind die Basis jeder Arbeit. Ich versuche immer präsent zu sein, im Augenblick. Das heißt, dass jeden Moment alles möglich ist und ich darauf reagiere.
Musical ist die ideale Form, um diese Grundsätze umzusetzen – singen, tanzen, schauspielern. Geschichten erzählen und die traurige Story mit einer Pointe krönen. Niederlagen mit Glamour auffangen. Steppen und mit den Schuhen Eindruck hinterlassen. Nur eine vielseitige Ausbildung ermöglicht es, diese Gegensätze und Nuancen zu finden und zu gestalten.
Ich wünsche mir, dass die Mitglieder der Akademie den Mut haben, alle Grenzen einzureißen. Dass sie die Traditionen und Geschichten kennen und zelebrieren und doch alles ignorieren, wenn es gut für das Neue ist.
Ich wünsche mir, dass die Akademie eine gute allumfassende Ausbildung fordert und fördert, auf deren Basis Komponisten,Texter, Regisseure, Choreographen und Darsteller hier in Deutschland ihre eigenen Deutschen Geschichten erzählen.